Was ist eine Fettleber?

Eine fettleber ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der sich Fett im Lebergewebe einlagert. Man spricht von einer fettleber, wenn mindestens 10% des Lebergewebes aus Fett besteht.

Die Ursachen der Fettleber

Die Ursachen der fettleber liegen in der Regel am Lebensstil, der Ernährung oder dem Alkoholkonsum. Die Haupt-Risikofaktoren für eine fettleber sind Übergewicht und diabetes mellitus Typ II. Über 85% der Menschen mit starkem Übergewicht (adipositas) haben bereits eine fettleber entwickelt. Auch Kinder und jugendliche sind häufig betroffen.

Weitere Ursachen der fettleber:

  • Zu viele Kohlenhydrate
  • Mangelnde Bewegung
  • Übergewicht
  • Alkoholmissbrauch
  • Medikamente
  • Schwangerschaft
  • Eiweißmangel

Ernährung bei Fettleber

Die Ernährung ist die Hauptursache für die Entwicklung einer fettleber. Eine sehr kohlenhydrat- und fettreiche Ernährung führt dazu, dass die Leber die überschüssige Energie in Fett umbaut und einlagert. Dabei kann die Leber bis auf das Doppelte ihrer Größe anschwellen.

Symptome einer Fettleber

Lebererkrankungen zeigen sich leider erst sehr spät mit Symptomen. Die Leber schmerzt nicht, daher sagt man: Müdigkeit ist der Schmerz der Leber. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Appetitlosigkeit können die ersten symptome einer fettleber sein.

Die Leberverfettung verläuft in drei Stufen:

Stufe 1: reine fettleber ohne Entzündungen

Stufe 2: fettleber mit Entzündungen

Stufe 3: Leberzirrhose

Die Leberenzyme (GOT, ALT) im Blut steigen in der Regel erst an, wenn die Leberverfettung mit einer Entzündung einhergeht. Im weiteren Verlauf kann es zu weiteren Symptomen wie Völlegefühl, Druck im rechten Oberbauch, Blähungen oder Übelkeit führen.

Die Leber verliert nach und nach ihre Funktion, da entzündetes oder vernarbtes Gewebe seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen kann. Da die Leber das größte Stoffwechselorgan im Körper ist, kommen nach und nach immer mehr Stoffwechselvorgänge nicht mehr mit, die Leber kann ihren Entgiftungsaufgaben nicht mehr nachkommen und es kann zu Symptomen einer Gelbsucht (Ikterus) kommen. 

Wenn das Gewebe bei einer Leberzirrhose komplett vernarbt ist, kann häufig eine Lebertransplantation der einzige Ausweg sein. Auch Leberkrebs kann eine Folge der entzündeten fettleber sein.

Eine fettleber kann heilen

Die gute Nachricht ist: Lebergewebe ist äußerst regenerationsfähig. In der Stufe eins und zwei einer fettleber-Erkrankung kann eine fettleber noch heilen.

Wie lange dauert es, bis sich eine Fettleber zurück bildet?

Wie lange es bis zur vollständigen Regeneration der fettleber dauert, ist individuell unterschiedlich. Es hängt davon ab, wie stark das Organ schon verändert ist, welche Grunderkrankung vorliegt und wie konsequent der Patient die Ernährungsumstellung vollzieht.

Denn das einzig wirklich Wichtige, was man bei einer fettleber tun kann, ist die Ernährung umzustellen.

Wie erkennt der Arzt eine Fettleber?

Als erstes untersucht der Arzt das Blut und schaut sich die Blutfettwerte, den Blutzucker und die Leberenzyme genauer an. Eine Ultraschalluntersuchung der Leber kann Aufschluss darüber geben, ob das Organ vergrößert ist.

Fettleberindex (FLI)

Der Fettleberindex ist eine Berechnungsgröße, die den Leberwert g-GT (gamma-GT), die Blutfette Triglyzeride, den bmi und den taillenumfang ins Verhältnis setzt. Im Internet finden sich Rechner, mit denen man selbst den FLI berechnen kann.

  • FLI < 30: fettleber sehr unwahrscheinlich
  • FLI 30 – 60: fettleber möglich, Ultraschalluntersuchung empfohlen
  • FLI > 60: fettleber sehr wahrscheinlich

Eine weitere Untersuchung ist der Fibroscan, der die Elastizität der Leber messen kann.

Behandlung: Die Fettleber abbauen

Der wichtigste Punkt, um die fettleber wieder abzubauen, ist die Umstellung der Ernährung. Das Gewicht sollte reduziert werden, Experten empfehlen eine gewichtsreduktion um mindestens 3 – 5%.

Um das Gewicht zu reduzieren, sollte die Ernährung kalorienreduziert , fett- und kohlenhydratarm und ballaststoffreich sein.

Ernährung bei Fettleber

Essenspausen und intervallfasten

Um die Leber zur Ruhe kommen zu lassen, sollte sie regelmäßig Pausen bekommen, das heißt, es sollten maximal drei Mahlzeiten am Tag gegessen und auf Zwischenmahlzeiten und Snacks verzichtet werden. Einige Ärzte empfehlen auch das sogenannte intervallfasten. Hier werden nur zwei Mahlzeiten am Tag gegessen, zum Beispiel Frühstück und Mittagessen. Bis zum nächsten Frühstück sollten mindestens 16 Stunden vergehen, in denen nichts mehr gegessen wird.

Hafertage

Um die Leber weiter zu entlasten, kann einmal wöchentlich ein “Hafertag” eingeführt werden. Hafer hat eine regulierende Wirkung auf die insulinresistenz und den Blutzuckerspiegel. An diesem Tag sollen morgens, mittags und abends nur haferflocken gegessen werden. Diese werden mit Wasser oder etwas Gemüsebrühe aufgekocht. Für den Geschmack darf etwas Obst oder Gemüse hinzugefügt werden, maximal aber 50 Gramm. An einem Hafertag sollte ausreichend getrunken werden – am besten mindestens zwei Liter stilles Wasser oder ungesüßter Tee.

Der Ernährungsplan bei der Fettleber

Einige Experten empfehlen zur Behandlung der fettleber, sich an der LOGI-Ernährung zu orientieren. LOGI bedeutet low Glycemic and Insulinemic Diet. Also eine Diät, die den Blutzucker- und Insulinspiegel niedrig halten soll.

Die Ernährungspyramide der LOGI-Ernährung sieht vor:

  • Basisernährung: Salat und stärkearmes Gemüse (z.B. Gurke, Hülsenfrüchte, Kürbis, Möhre, Spargel, Spinat), zuckerarmes Obst (z.B. Beeren, Orange, Wassermelone, Kiwi, Pfirsich), hochwertige Öle wie Olivenöl, Leinöl

  • Eiweißquellen: Milchprodukte (fettarme Milch, Naturjoghurt, Magerquark) täglich, 2 bis 3 Portionen fettarmes Fleisch wie Geflügel, 2 mal wöchentlich Fisch, Eier (maximal 5 Eier pro Woche)

  • Wenig vollkornprodukte, maximal 2 Handvoll pro Tag: Brot, Reis, Nudeln, Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa etc.

Was darf man bei Fettleber nicht essen?

Nicht auf dem Speiseplan finden sollten sich: 

  • Weißmehl, Süßwaren, Backwaren
  • Fast Food, Fertiggerichte
  • gezuckerte Konserven, Trockenobst
  • Mais, Süßkartoffel
  • Gezuckerter Fruchtjoghurt, Fruchtquark
  • Mayonnaise, Sahne, Schmand, Creme fraiche
  • Gesalzene Nüsse, Erdnüsse
  • Paniertes Fleisch, Wurstwaren
  • Alkoholische Getränke

Gemüsesorten, die die Fettleber heilen können.

Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass bestimmte Gemüsesorten die fettleber aktiv bekämpfen können. Dieses Gemüse galt schon als entzündungshemmend und vorbeugend gegen Krebs, jetzt fanden die Forscher heraus, dass ihre Inhaltsstoffe (Indole) beim Abbau der fettleber helfen können. Dazu gehören: Kohlgemüse, Brokkoli, Blumenkohl, Rucola, Meerrettich, Radieschen, Kohlrabi etc.

Indole werden auch von bestimmten Bakterien der Darmflora hergestellt. So kommt es auch, dass immer wieder Prä- oder Probiotika zur Pflege der Darmflora Teil des Therapieplans gegen die fettleber sind.

Darüber hinaus können die Inhaltsstoffe von Kurkuma helfen, die Entzündungen zu reduzieren. Antioxidative Stoffe wie Quercetin, OPC oder Grüner Tee helfen zusätzlich bei der Leberregeneration.