Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist. Im Anfangsstadium der Erkrankung befindet sich die Schilddrüse zunächst häufig in der Überfunktion, was sich durch Nervosität, Stimmungsschwankungen, vermehrtes Schwitzen und ungewollte gewichtsabnahme zeigen kann.
Häufig folgt dann aber das Abrutschen in eine Schilddrüsenunterfunktion. Diese zeigt sich durch Müdigkeit, Schwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsproblemen wie Verstopfung und durch eine starke gewichtszunahme.
Da der stoffwechsel durch die fehlenden Schilddrüsenhormone so stark verlangsamt ist, leiden die Betroffenen trotz gleicher Ernährungsgewohnheiten und regelmäßigem sport an einer deutlichen gewichtszunahme. Das abnehmen ist auch deutlich erschwert und oft fast nicht möglich.
Was darf man nicht essen bei Hashimoto?
Aufgrund des ständigen Entzündungsgeschehens im Körper empfehlen Experten eine entzündungshemmende Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse.
Auf Zucker, Fertigprodukte und Fast Food sollte möglichst komplett verzichtet werden.
Oft spielen Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine Rolle – was genau, ist aber von Patient zu Patient sehr verschieden. Daher gibt es nicht “die” einzige empfehlenswerte Ernährung bei Hashimoto.
Hashimoto Ernährung und ein dicker Bauch
Häufig empfehlen Ernährungsexperten einen Verzicht auf Gluten bei einer Hashimoto-Erkrankung. Ein aufgeblähter Bauch kann ein Hinweis auf eine Glutenunverträglichkeit sein. Gluten gilt als ein wichtiger Auslöser von Autoimmunerkrankungen. Studien aus den USA konnten zeigen, dass jeder 2. Hashimoto-Patient eine Glutenunverträglichkeit hat. Auch wenn der Zusammenhang nicht bestätigt ist, merken viele Betroffene sehr rasch eine positive Veränderung durch den Verzicht auf glutenhaltiges Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste oder Dinkel. Alternativen können Buchweizen, Amaranth oder Quinoa sein.
Für manche Menschen kann es sogar besser sein, alle Getreideprodukte aus dem Speiseplan zu streichen.
Für die Schilddrüse sollte immer auf eine ausreichende, aber ausgewogene Versorgung mit Jod und Selen geachtet werden.
Insgesamt sollte darauf geachtet werden, dass der Blutzuckerspiegel relativ konstant bleibt. Zum Beispiel durch den Verzicht auf Zucker oder durch den Verzehr von Lebensmitteln, mit einem hohen glykämischen Index. (glyx-Diät) Das bedeutet wiederum den Verzicht auf Brot, Nudeln, Reis und Zucker.
Auch ein Versuch mit einer milchfreien Ernährung kann helfen, die Hashimoto-symptome zu lindern.
Die sogenannte paleo-Ernährung orientiert sich an dem, was man glaubt, dass in Steinzeit gegessen wurde – kein Getreide, keine verarbeiteten lebensmittel, viel Obst und Gemüse sowie Fleisch und Fisch.
Ergänzt werden kann der Ernährungsplan bei Hashimoto mit entzündungshemmenden Kräutern sowie Ingwer und Kurkuma.
Abnehmen oder Gewicht halten mit Hashimoto
Viele Betroffene nehmen trotz gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung immer weiter zu oder schaffen es nicht, abzunehmen.
Ernährungsexperten empfehlen in diesem Fall eine Kombination aus intervallfasten und low-Carb-Ernährung bzw. glutenfreier Kost. Im Wesentlichen wird die Ernährung auf zwei Mahlzeiten täglich eingeschränkt, wobei zwischen zwei Mahlzeiten mindestens 16 Stunden liegen sollen. Das soll dem Körper helfen, zur Ruhe zu kommen und Fett abzubauen. Um den Hunger zu bremsen, sollte ausreichend Wasser und ungesüßter Tee getrunken werden. Begleitend können die Patienten die Darmflora mit Probiotika unterstützen.