Bei der ayurvedischen Ernährung handelt es sich nicht um eine Diät, sondern um eine ganzheitliche Betrachtung gesunder Lebensführung. Ayurveda ist eine 5000 Jahre alte Tradition aus Indien.
“Du bist, was Du isst” – in der ayurvedischen Ernährungslehre bestimmt unser essen unsere Gesundheit – und umgekehrt. Denn die ayurvedische Ernährung ist sehr individuell. Jeder Mensch wird einem Typen zugeordnet, mit der individuellen “Dosha-Bestimmung”.
Dosha beschreibt den Konstitutionstypen nach äußerlichen Merkmalen und Charaktereigenschaften. Sie beschreiben Veranlagungen, Vorlieben und Abneigungen. Meistens kann man Personen nicht eindeutig nur einem Dosha zuordnen, sondern es gibt Mischtypen.
Ayurveda Typen: Dosha
Die drei Dosha Typen heißen Vata, Pitta und Kapha.
Vata-Typen sind dem Luftelement zugeordnet. Sie sind groß, schlank und sportlich, kreativ, spontan und manchmal auch unüberlegt. Der Vata-Typ neigt zu Blähungen und zu nervösen Störungen.
Pitta-Typen gehören zu den Elementen Feuer und Wasser. Sie haben einen ausgeprägten stoffwechsel und sind leistungsstark und sportlich. Sie sind starke und überzeugende Persönlichkeiten. Sie neigen zu Bluthochdruck und Entzündungen.
Kapha-Typen sind den Elementen Wasser und Erde zugeordnet. Sie sind eher ruhige und liebenswerte Typen, ihr Körper ist weich und sie neigen zu Übergewicht. Ihr Immunsystem ist stabil, aber sie kämpfen häufig mit Trägheit und Depressionen.
Ayurveda Typen: Test
Im Internet finden sich diverse Tests, mit denen eine erste Selbsteinschätzung des Ayurveda Typen durchgeführt werden kann.
Die Ayurveda Ernährung richtet ihre Empfehlungen nach den jeweiligen Typen.
Was ist typisch für Ayurveda?
Die ayurvedische Küche setzt vorwiegend auf frisches Gemüse, gute Gewürze und proteinreiche Produkte wie Soja, Fisch und helles Fleisch. Nichts ist grundsätzlich verboten – es gibt nur passende und unpassende lebensmittel. Die ayurvedische Küche ist vielfältig und leicht.
10 wichtige Regeln für Ayurvedische Ernährung
- Höre auf Deinen Hunger
Lerne, auf Deinen Körper zu achten und iss nur, wenn Du wirklich hungrig bist. Keine Mahlzeiten aus Gewohnheit oder Langeweile.
- Mach Pausen
Iß regelmäßig und möglichst zu festen Zeiten. Zwei oder drei Mahlzeiten ohne Zwischenmahlzeiten sind optimal. Zwischen den Mahlzeiten sollten mindestens fünf Stunden Zeit liegen, zwischen Abendessen und Frühstück sollten mindestens 12 Stunden liegen.
- Nicht zu viel, und nicht zu wenig.
Auf die richtige Menge kommt es an – wer zu viel ist, belastet seine Verdauung zu sehr und wird schnell müde. Wer zu wenig isst, hat öfter Heißhunger.
- Bevorzuge warme Speisen.
Iß hauptsächlich warme und gekochte Speisen, die leichter verdaulich sind.
- Verzichte auf Getränke während der Mahlzeiten.
Trink vor und zu den Mahlzeiten nicht zu viel, um das Verdauungsfeuer nicht zu löschen.
- Frisch, saisonal, lokal
Verzichte auf Fertigprodukte und Fast Food. Koche selber und nutze viel frisches, saisonales Gemüse. Nutze auch gute, hochwertige Bio-Nahrungsmittel.
- Gönn Dir Ruhe.
Nimm Deine Mahlzeiten in Ruhe zu Dir. Iß genussvoll und kaue ordentlich. Du kannst Dir auch nach dem essen eine kleine Auszeit gönnen.
- Harmonie im Geschmack.
Achte darauf, die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, scharf und bitter ausgewogen zu kombinieren.
- Ernährung ist individuell.
Eine Ayurveda Ernährung sollte immer individuell zusammengestellt sein und den Dosha-Typen sowie den aktuellen Gesundheitszustand beachten.
- Beachte den richtigen Tagesablauf.
Die Hauptmahlzeit des Tages mit Kohlenhydraten und Proteinen sollte mittags gegessen werden. Morgens ein kleines Frühstück mit warmem Brei und Früchten und abends gerne eine warme Suppe.
Ayurveda Ernährung für die verschiedenen Typen
- Vata-Ernährung: Der Vata-Typ kann drei bis fünf Mahlzeiten am Tag essen. Die Mahlzeiten sollten warm sein, auch die Getränke. Suppen, Eintöpfe und Currys sind das richtige für die Vata-Ernährung. Auch wärmende und verdauungsfördernde Gewürze sollten auf dem Speiseplan nicht fehlen. Die Basis in der Vata-Ernährung bilden Vollkornreis, Vollkornnudeln, Wurzelgemüse, linsen und Lassi. Verzichten sollte der Vata-Typ auf kalte Getränke, Rohkost und sehr scharfe oder herbe Gewürze.
- Pitta-Ernährung: Der Pitta-Typ sollte darauf achten, seine Mahlzeiten pünktlich und regelmäßig zu sich zu nehmen. Auf fasten sollte er komplett verzichten. Das essen bei Pitta-Typen sollte nicht zu heiß und weniger scharf gewürzt sein. Rohkost, Quark, Sauermilchprodukte und Weißmehl sollten nicht auf den Speiseplan des Pitta-Typen. Dafür Reis, Dinkel, Kartoffeln und Kokosmilch sowie süßes Obst wie Trauben und Bananen. Als Gewürze kommen Koriander, Kurkuma, Safran, Fenchel, Zimt und Nelken zum Einsatz in der Pitta-Ernährung.
- Kapha-Ernährung: Der Kapha-Typ darf morgens auch ruhig mal das Frühstück auslassen, wenn er keinen Hunger hat. 2 – 3 Mahlzeiten am Tag sind optimal, auf Zwischenmahlzeiten sollte auf jeden Fall verzichtet werden. Die Speisen sollten möglichst frisch zubereitet und warm sein und in kleinen Portionen gegessen werden. Der Kapha-Typ verträgt scharfe und bittere Gewürze wie Chili, Ingwer, Pfeffer und Kurkuma. Verzichten sollte er auf Zucker und Weißmehl, Salz und Fette sollten reduziert werden. Die Basis lebensmittel der Kapha-Ernährung sind Roggen, Buchweizen, Hirse und Quinoa. Fleisch sollte nur wenig verzehrt werden und lieber durch Tofu ersetzt werden.
Ayurveda zum Abnehmen?
Von Übergewicht sind hauptsächlich die Kapha-Typen betroffen, daher eignet sich die Kapha-Ernährung, um überflüssige Pfunde loszuwerden. Insgesamt sollte die ayurvedische Ernährung nicht als Diät betrachtet werden, sondern als Ernährungsumstellung und als ganzheitliche, gesunde Lebensführung.
Da die Ayurvedische Ernährung vorsieht, nur zu essen, wenn man wirklich Hunger hat und nur kleine, frisch zubereitete Speisen mit hauptsächlich Gemüse und pflanzlichem protein zu essen, eignet sich die ayurvedische Ernährung, langfristig gesund abzunehmen.
Es wird empfohlen, morgens nach dem Aufstehen ein Glas heißes Wasser mit Honig zu trinken. Mehrmals täglich sollte heißes Ingwerwasser getrunken werden. Das bringt den stoffwechsel der Kapha-Typen so richtig in Schwung.