Was bedeuten zu  hohe Cholesterinwerte?

cholesterin ist ein unentbehrlicher Stoff in unserem Körper, der benötigt wird, um Hormone zu produzieren und für den Aufbau der Zellmembran. Den größten Teil des Cholesterins nehmen wir nicht mit der Nahrung auf: Die Leber stellt das benötigte cholesterin selbst her.

Als fettähnliche Substanz ist cholesterin nicht wasserlöslich. Daher bindet der Körper es an Proteine und bildet sogenannte Lipoproteine, um das cholesterin zu den Zellen transportieren zu können.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten dieser Lipoproteine:

LDL (low Density Lipoprotein): LDL transportiert das cholesterin von der Leber zu den Zellen. Das ist an sich eine wichtige Aufgabe. Wenn jedoch zu viel LDL-cholesterin unterwegs ist, können die Zellen das cholesterin nicht mehr aufnehmen und es wird im Gewebe abgelegt. Durch Entzündungsprozesse an den Arterienwänden kann es dann zu Plaques und Arteriosklerose kommen. Daher nennt man LDL auch das “schlechte cholesterin”.

HDL (high Density Lipoprotein): Das HDL transportiert das überschüssige cholesterin wieder zurück zur Leber. Daher senkt HDL das Arteriosklerose-Risiko und wird das “gute cholesterin” genannt.

Wie hoch sollte der Cholesterinwert sein?

Als Faustregel kann man sich merken:

  • Gesamtcholesterin: <200 mg/dl
  • LDL-cholesterin: < 160 mg/dl
  • HDL-cholesterin: >40 mg/dl
  • Triglyzeride: < 150 mg/dl

Neue Cholesterin Grenzwerte

2019 haben zwei große medizinische Fachgesellschaften die Grenzwerte für cholesterin nach unten korrigiert. Entscheidend bei der neuen Betrachtung, wann ein Cholesterinwert zu hoch ist, sollte daher das Gesamtrisiko eines Menschen sein, eine herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Dabei spielen Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen in der Familie ebenso eine Rolle wie bereits bekannte Erkrankungen, z.B. diabetes mellitus, Arteriosklerose oder Herzinfarkte. Auch Risikofaktoren wie Rauchen, hoher Blutdruck oder Übergewicht spielen eine Rolle.

Der neue LDL-Zielwert liegt

  • bei niedrigem Risiko bei <116 mg/dl
  • bei moderatem Risiko bei <100 mg/dl
  • bei hohem Risiko bei <70 mg/dl und
  • bei sehr hohem Risiko bei <55 mg/dl.

Das Verhältnis von HDL zu LDL sollte stimmen

Eine weitere Betrachtung ist das Verhältnis von LDL- zu HDL-cholesterin. Dieses sollte bei mittlerem Risiko optimalerweise unter drei liegen. Ein Beispiel: Ein LDL-Wert von 100 und ein HDL Wert von 40 ergibt einen Quotienten von 2,5 und wäre somit optimal. Bei einem LDL-Wert von 150 und einem HDL-Wert von 40 liegt das Verhältnis bei 3,75 und ist somit nicht gut.

Was sind verbotene Lebensmittel bei hohem Cholesterin?

Um cholesterin zu senken, sollte man auf fettige Fleisch- und Wurstwaren (Schweinefleisch, Leberwurst, Bratwurst), auf Krusten- und Schalentiere sowie auf Milchprodukte mit hohem Fettanteil (Butter, Schlagsahne, fettreicher Käse) verzichten.

Cholesterinwerte senken

Ob man die cholesterinwerte über die Ernährung senken kann, hängt auch von der Ursache für die erhöhten cholesterinwerte ab. Bei einer familiär bedingten Erhöhung der cholesterinwerte, hat die Ernährung nur einen sehr unbedeutenden Einfluss auf die Werte.

Wenn die Werte aber auf eine zu kalorien- und fettreiche Ernährung zurückzuführen sind, kann eine Ernährungsumstellung auch helfen, die cholesterinwerte zu senken.

Welche Lebensmittel helfen bei hohem Cholesterin?

Eine cholesterinarme Ernährung sollte kalorien- und fettreduziert sein. Auf gesättigte Fettsäuren in großen Mengen sollte verzichtet werden, das bedeutet, wenig fettreiches Fleisch, Butter oder fettreichen Käse.

Auch Transfettsäuren lassen den LDL-Cholesterinwert steigen, dazu gehören gehärtete Fette wie Margarine und Frittiertes. Transfettsäuren finden sich auch in vielen Fertiggerichten.

Bei der Aufnahme von Fett sollte man auf einen hohen Anteil an omega-3-Fettsäuren achten – dazu zählen fette Fische wie Lachs, Scholle oder Thunfisch. Auch Leinsamen und Leinöl haben ein günstiges omega-3-Verhältnis.

Außerdem helfen ballaststoffe, den hohen LDL-Cholesterinwert zu senken. Daher sollte eine cholesterinarme Ernährung vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse oder haferflocken auf dem Ernährungsplan haben.

Der Verzehr ungesättigter Fettsäuren gibt die Möglichkeit, das “gute” HDL-cholesterin zu erhöhen. So können bestimmte Kohlsorten wie Blumenkohl und Brokkoli eine cholesterinarme Ernährung ergänzen. Auch Nüsse wie Mandeln, Walnüsse oder Avocado enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, die sich günstig auf den HDL-Spiegel auswirken.

Cholesterinarme Ernährung und Kurkuma

Kurkuma ist bekannt als Gewürz und als Heilpflanze der indischen und ayurvedischen Medizin. Neben vielen anderen gesundheitlich positiven Wirkungen zeigte sich, dass Kurkuma die Wirkung des HDL-Cholesterins verstärken kann.

Cholesterinwerte natürlich senken durch Bewegung

Ausreichend Bewegung und mit dem Rauchen aufzuhören, kann den Cholesterinspiegel ebenfalls günstig beeinflussen. Besonders Ausdauersportarten wie Joggen, Wandern, Radfahren oder Schwimmen haben eine positive Wirkung auf die cholesterinwerte.

Hilft Cholesterinarme Ernährung beim Abnehmen?

Der Verzicht auf fette Produkte mit vielen Transfetten sowie die Erhöhung von Ballaststoffen und Gemüse im Ernährungsplan hilft, die Ernährung ausgewogener und gesünder zu gestalten. Um bei der Ernährungsumstellung zusätzlich einige überflüssige Kilos zu verlieren, ist es hilfreich, auf das kaloriendefizit zu achten, also weniger kalorien zu sich zu nehmen, als verbraucht werden.